Mäh, ihr Schafe. Mäh, ihr Schafe

Heute war Rheinisches Wollfest in Euskirchen. Da das Wetter am Morgen gar nicht so schlecht aussah, habe ich mich auf den Weg gemacht, um zu sehen, wo das, was ich immer wieder verstricke so herkommt. Dabei sind natürlich auch ein paar Fotos entstanden.

Today was the day of the Rhenish Wool Festival in Euskirchen. As the weather was quite OK in the morning I set off to see where the stuff I like to knit with, actually comes from. As per usual this also resulted in some pictures.

Die Lieferanten / The Suppliers:

Scheren und Spinnen / Shearing and Spinning:

Die Ergebisse / The Results:

Wat is en Dampfmaschin? / The Steam Engine:

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentar hinterlassen

Grün! Gelb! Frühling!

Eigentlich sagt die Überschrift schon alles. Gestern habe ich mich auf meinem Rückweg von der Arbeit abseits der Autobahn ins Feld geschlagen und versucht, den gerade erwachenden Frühling mit der Kamera einzufangen.

Vor allem das leuchtende, wunderschöne Gelb der Rapsfelder hat es mir dabei angetan. Aber es sind auch noch ein paar andere Motive dabei entstanden.

Actually, the title already says it all (Green! Yellow! Spring!). Yesterday after work I went off the beaten track on my way back home from work. I went through some fields, and tried to capture the emerging spring with my camera.

The glowing, yellow rape seed fields are what I was attracted to in particular. But some other motives emerged from it, too.

Veröffentlicht unter Foto | Verschlagwortet mit | 1 Kommentar

London, meine Perle

Letztes Wochenende hat es mich mal wieder nach London verschlagen. Die Britische Hauptstadt ist diejenige Stadt, die ich mit weitem Abstand schon am Häufigsten besucht habe. Nach dem 20. Mal vor einigen Jahren habe ich aufgehört zu zählen. Und dennoch gibt es jedes Mal wieder Neues zu entdecken. Außerdem habe ich dort über die Jahre einige sehr liebe Freunde gefunden. So ist ein großer Bestandteil meine Londonreisen natürlich immer ein Treffen mit diesen Freunden.

Last weekend I was drawn to London, yet again. The British capital is the city which I have visited the most by a wide margin. I’ve stopped counting after my 20th visit some years ago. Nevertheless there is always something new to discover. In addition I have found very dear friends over the years. Therefore, a large part of my visits is always meeting up with these friends.

Nun aber in (fast) chronologischer Reihenfolge, die Unternehmungen des Wochendes.

Für den Freitag stand ein Besuch im Barbican Museum auf dem Plan. Über das Barbican besteht bei den meisten Menschen, die ich kenne, große Einigkeit: Unglaublich häßliche Architektur, es zieht selbst bei schönem Wetter an allen Ecken und Enden und wenn man nicht unbedingt hin muss, meidet man es lieber.

Ich „musste“ aber hin, weil ich die Ausstellung über Ray und Charles Eames, die dort bis zum 14. Februar lief, sehen wollte. Leider gab es außer dem Katalog kaum Material zur Ausstellung und Fotografieren war auch nicht erlaubt. Es war aber dennoch einen Besuch wert. Vor allem die Entwicklung der Formgebungstechniken und der Einblick in das Studio und das Wohnhaus des Paares haben mich sehr beeindruckt. Viele der Ausstellungsstücke sind heute längst Klassiker des modernen Designs. Zu sehen, wie sie sich aus verschiedensten Vorstudien im Laufe der Zeit entwickelt haben, war auch sehr interessant nachzuverfolgen.

But now in (almost) chronological order, the undertakings of the weekend.

On Friday I paid a visit to the Barbican. Among most people I know there is great unity of opinion about this place: Incredibly ugly architecture, even on bright days it’s always chilly and drafty. It’s a place to be avoided, unless you really have to go there.

But I „had“ to go, because I wanted to see the exhibition about Ray and Charles Eames that ran until the 14th Febuary. Sadly, there was hardly any material about the exhibition, except for the catalogue, and photography was not allowed. But it was still worth a visit. Particularly the development of their modelling techniques, and the impressions of the couple’s studio and home were very impressive. Also, to see how many of the objects we know as modern classics today were developed from early studies was very interesting.

Der Samstag war dann in erster Linie dem Treffen mit Freunden gewidmet. Am Abend gab es dann aber noch den eigentlichen Grund, warum ich ausgerechnet am letzen Wochende nach London gefahren bin: Ein Konzert von Joe Jackson im Londoner Palladium. Ich bin seit vielen Jahren ein Fan und das aktuelle Album „Fast Forward“ halte ich für sein bestes seit vielen, vielen Jahren – um nicht zu sagen, Jahrzehnten.

Mit dieser Meinung stand ich offensichtlich nicht allein. Wenn man schon häufiger auf Konzerten war, fällte eines meistens auf: Bei den alten Krachern geht das Publikum so richtig ab, während es bei den aktuellen Nummern eher ruhig bleibt. Das war bei diesem Konzert kaum so. Die Nummern aus „Fast Forward“ lösten beim Publikum ebenfalls große Begeisterung aus. Meine persönlichen Highlights waren:

  • „Is she really going out with him“, einfach weil es schön war, Joe Jackson und Graham Maby zu beobachten, wie sie diesen Song nach all‘ den Jahren immer noch mit Spaß auf die Bühne bringen
  • „Blue Time“ und „Kings of the City“, zwei meiner Favouriten aus „Fast Forward“, die ganz wunderbar Jacksons besonderes Talent zeigen, mit Musik und Text einerseits eine Stimmung, andererseits aber auch ganz präzise Bilder einer Situation zu erzeugen und zwar ohne diese Situation klar zu beschreiben. Dennoch läuft bei diesen Songs sofort ein Film vor meinem inneren Auge ab.
  • „One more Time“ Es war mein erstes Joe Jackson-Konzert in voller Band-Besetzung, also mit Gitarre und vollem Schlagzeug. Und das haut bei so einer Nummer natürlich im positivstem Sinne rein. Einfach Spaß pur.
  • „Slow Song“ Eines meiner absoluten Lieblingslieder überhaupt. Genug gesagt. Anhören, wenn unbekannt.

The Saturday was mainly spent meeting with friends. In the evening, the event took place that brought me to London on this particular weekend in the first place: A Joe Jackson concert at the London Palladium. I’ve been a fan for many years, and his current album „Fast Forward“ is his best for many, many years, if not decades IMO.

And it looked like I was not alone in this. If you have been to concerts a number of times, there is a recurring pattern: The old songs usually get the audience to party along, while it stays more quiet during the new song. That was hardly the case during this concert. The numbers from „Fast Forward“ were also greeted with much enthusiasm. My personal highlights were:

  • „Is she really going out with him“, simply because it was lovely to watch Joe Jackson and Graham Maby get this song on stage, and having a lot of fun with it, even after all these years.
  • „Blue Time“ and „Kings of the City“, two of my favourites from „Fast Forward“, which showcase Jackson’s talent to write music and lyrics, which evoke a certain mood on the one hand, but also paint a very specific picture of a situation without describing it in any detail. Still they provoke a movie running before my inner eye.
  • „One more Time“ It was my first Joe Jackson concert with a full band, including a guitarrist and full drum set. That adds a lot of punch to numbers like this. Pure fun.
  • „Slow Song“ One of my all time favourite songs. Full stop.Go listen to it, if you don’t know it.

Zum Schluss nun noch einige nach Themen sortierte Fotos von einem winzigen Teil dessen, was London sonst noch zu bieten hat(te).

Finally some photos, sorted by topics of a tiny amount of the things London has/had to offer.

Liberty:

The Tube:

The Secret of Leinster Gardens: Wem das nichts sagt: Sherlock – His last Vow.

Chinesisches Neujahr / Chinese New Year:

Veröffentlicht unter Foto, Live, Musik, Unterwegs | 2 Kommentare

Paris – Ratlos

Seit den Anschlägen in Paris sind inzwischen zweieinhalb Tage vergangen. In dieser Zeit habe ich die Nachrichten verfolgt, geguckt, was sich in den sozialen Medien so tut, die Blogs anderer Leute gelesen und auch über meine eigenen Reaktionen auf das Geschehene nachgedacht.

Etwas Kohärentes ist dabei nicht zu Stande gekommen, denn meine vorherrschende Stimmung ist nach wie vor die der Ratlosigkeit. Dennoch habe ich das Bedürfnis ein paar Gedanken zum Thema aufzuschreiben:

#prayforparis

Dieser Hashtag verbreitete sich nach den Anschlägen schnell, vor allem in Posts aus den USA. Ich als Atheistin kann dazu nur sagen: Nein. Gebete und die Gedankenkonstrukte (aka Religion), die dahinter stehen, haben diese Taten mit ausgelöst. Ja, ich weiß, das ist eindimensional gedacht, es steckt mehr dahinter, als nur religiöser Fanatismus, aber er spielt nun mal eine wichtige Rolle. Und ausgerechnet in so einer Situation als erstes zu Gebeten aufzurufen, empfinde ich als extrem unpassend. #singforparis, #danceforparis, #writeforparis, #kissforparis, #hugforparis, #enjoylifeforparis fände ich sehr viel passender, denn das sind genau die Dinge, die die Terroristen nicht wollen.

Aber in xyz passiert genauso Schlimmes/viel Schlimmeres und darüber berichtet keiner!

Ja, faktisch völlig richtig, aber in diesem Zusammenhang auch völlig irrelevant. Es ist vollkommen menschlich und normal, dass uns Ereignisse, die uns nahe liegen (emotional und geographisch) stärker interessieren und berühren, als Ereignisse, die in jeglicher Hinsicht weit von uns weg sind.

Paris liegt ca. 400 km oder 3 Stunden per Zug von mir entfernt. Ich bin schon mehrfach dort gewesen, kenne Menschen, die dort leben oder gelebt haben. Die Anschlagsorte oder deren Umgebung kenne ich teilweise aus eigener Anschauung. Daher betrifft es mich natürlich mehr, wenn dort etwas passiert, als an einem Ort, zu dem ich keinerlei Beziehung habe. Das mag man falsch oder heuchlerisch finden, aber so funktioniert der Mensch nun mal. Würden wir für jeden und alles im gleichen Maße Empathie empfinden, würden wir wahrscheinlich zusammenbrechen oder in Schockstarre verfallen. Damit wäre niemandem geholfen.

Das sind keine (richtigen) Moslems, das sind Mörder.

Nein, sie sind beides, denn das eine schließt das andere nicht aus. Man kann einer Religion angehören und gleichzeitig Mörder und/oder Terrorist sein. Die obige Aussage entspringt wahrscheinlich dem Wunsch auszudrücken, dass nicht alle Moslems Terroristen und nicht alle Terroristen Moslems sind. Das ist unbestreitbar richtig, widerspricht aber dennoch nicht der Tatsache, dass es Schnittmengen zwischen beiden Gruppen gibt. Je früher alle, egal welcher Religion oder Weltanschauung, die guten Willens sind, das zur Kenntnis nehmen, desto besser sind die Chancen, gemeinsam etwas zum Positiven zu verändern. Alles andere führt nur dazu, dass wir kollektiv den Kopf in den Sand stecken und uns dabei *lalala* singend die Finger in die Ohren stecken.

Da war auch mindestens ein Flüchtling dabei, also nehmen wir jetzt keine mehr auf.

Gleich ein doppeltes „Nein“. Zum einen ist noch nicht erwiesen, dass es sich tatsächlich um einen Flüchtling gehandelt hat. Zum anderen handelt es sich bei der ganz überwiegenden Menge der Flüchtlinge um Menschen, die vor Terror geflohen sind und mit Sicherheit kein Interesse daran haben, in ihrer neuen Nachbarschaft nun solchen anzuzetteln.

Aber einen anderen Aspekt sollte man in diesem Zusammenhang vielleicht mal viel stärker betonen. Terror-Organisationen wie der IS rekrutieren ja nicht nur im eigenen Land, sondern auch im westlichen Ausland und dort für gewöhnlich unter jungen, männlichen Moslems.

Kurzsichtig könnte man jetzt daraus den o.g. Schluss ziehen, denn wenn wir „die“ jetzt alle reinlassen, dann haben wir in einigen Jahren, spätestens in der 2. oder 3. Generation, ja genau dieses Problem.

Die Gründe für die Anfälligkeit dieser Personengruppe für eine Rekrutierung für den Terror liegen aber nicht alleine oder in erster Linie in der Religion. Sie liegen vor allem auch darin, wie erfolgreich eine Integration gelungen ist. Kaum ein Mensch kommt auf die Idee, das Land, das er als Heimat betrachtet, anzugreifen. Also besteht genau darin die Aufgabe: Dafür zu sorgen, dass möglichst alle (utopisch, ich weiß), die hier bleiben möchten, ihr jeweiliges Aufnahmeland als neue Heimat betrachten und das auch so an ihre Kinder und Enkel weitergeben. Die größten Feinde einer solchen, positiven Entwicklung, sind Ghettoisierung und Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben. Auch das ist selbstverständlich keine 100% Garantie, auch unter nach außen hin gut integrierten Personen hat es erfolgreiche Rekrutierungen als Terroristen gegeben. Aber die Erfolgsquote von IS und Konsorten dürfte deutlich sinken.

Was nun?

Das ist natürlich eine rein rhetorische Frage, denn wie alle anderen, halbwegs ehrlichen Menschen auch, muss ich eine Antwort hierauf schuldig bleiben.

Mir selbst haben sie Ereignisse nur erneut gezeigt, wie dünn meine eigene zivilisatorische Lackschicht eigentlich ist. Denn mein erster Instinkt nach den Anschlägen war: Alle IS-Mitglieder, Sympathisanten und Täter an die Wand stellen und draufhalten.

Den Bruchteil einer Sekunden später setzen dann zwar die rationalen, humanistischen und zivilisatorischen Gedanken ein, warum genau das die falsche Antwort ist. Extrem verkürzt und mit fünf Euro fürs Phrasenschwein: Gewalt erzeugt immer noch schlimmere Gegengewalt und es ist unabsehbar, ob und wer am Ende dieser Spirale dann übrig bleibt. Auf dem Weg dahin gibt es zudem unweigerlich massenhaft unschuldige Opfer. Außerdem will ich einfach nicht, dass sich unsere demokratische und aufgeklärte Gesellschaft auf ein solches Niveau herab begibt und damit alles, worum wir uns seit Generationen bemühen, das Klo runter gespült wird.

Aber kurz bricht sich dennoch die nach Vergeltung rufende, innere Stimme Bahn. Dass die Terroristen das in mir auslösen können, dafür verachte ich sie. Und mich auch.

Veröffentlicht unter Gedanken, Politisches | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Lass uns träumen am Lago Maggiore

Mit etwas Verzögerung kommt hier nun der Blogeintrag zum Sommerurlaub. Recht spontan fiel dieses Jahr die Entscheidung, an den Lago Maggiore zu fahren. Damit ist es mir auch dieses Jahr gelungen, meinen guten Vorsatz möglichst irgendwo hinzufahren, wo ich vorher noch nie war, in die Tat umzusetzen.

Diese Ecke Italiens ist ganz zauberhaft, allerding im August auch sehr heiß und mückengeplagt. Der Umgang mit der Hitze gelang recht schnell (Gelato!), mit den fiesen kleinen Blutsaugern ging das leider nicht.

Hier nun nach Orten aufgeteilt, ein paar Eindrücke von der Reise.

P.S: Leider sind die Fotos nicht ganz so, wie ich es mir wünschen würde. Die Kurzversion: Ich habe meine Fuji X M1 zu Hause vergessen und musste mit einer kurzfristig besorgten Ersatzkamera (Canon SX610 HS) vorlieb nehmen.

English Version:

With some delay I can now present you with the blog entry to this year’s holiday trip. The decision to spend the vacation on Lago Maggiore was taken quite spontaneously. This lead to me fulfilling my resolution to always travel somewhere I had not been before for another year.

This particular bit of Italy is really lovely, though quite hot and plagued by mosquitoes in August. It was relatively easy to learn how to deal with the heat (gelato!), unfortunately no such luck with the nasty bloodsucking beasts.

Here now some impressions from the trip sorted by location.

P.S: Sadly the photos are not quite the way I would like them to be. Long story short, I forgot my trusty Fuji M X1 at home, and had to made do with a quickly bought replacement (Canon SX610HS).

Arona:

Lago Maggiore:

Locarno:

Isola Pescatori, Isola Bella:

Stresa:

Orta San Giulio:

Tiere und Pflanzen:

Veröffentlicht unter Foto, Tiere, Unterwegs | Verschlagwortet mit , , | Kommentar hinterlassen

In meiner Badewanne bin ich Kapitän

Außerhalb der Wanne lasse ich da lieber Profis ran. So auch neulich, als wir von der Firma zu einer kleinen Bootspartie auf dem Rhein eingeladen wurden.

Ich fahre immer gerne Boot. In jeder Stadt mit Fluss in die ich komme, schaue ich immer als erstes nach einer Möglichkeit, ein bisschen rum zu schippern.

In Köln kann man von Fluss aus besonders schön den Kontrast von neuer und alter Architektur sehen. Was sich dort in den letzten Jahr(zehnt)en entwickelt hat, ist schon beeindruckend.

English:

A short while ago we were invited by our company to take a little boat trip on the Rhine in Cologne. I always like to go on a boat. Whenever I come to a city with a river the first thing I do is to check if there are oppotunities to take a boat ride.

In Cologne it is quite interesting to see the contrast between old and new architecture. What they did there in the last years/decades is really quite something.

Veröffentlicht unter Foto, Unterwegs | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Nach 5 im Urwald

Na ja, nicht ganz. Nur im Gaia Zoo in der Nähe von Kerkrade. Der Zoo existiert inzwischen zehn Jahre und hat sich in der Zeit sehr herausgemacht. Als ich im ersten Jahr das erste Mal da war, fand ich die Anlagen größtenteils lieblos und oft zu klein. Das hat sich mittlerweile zum Glück geändert. Die meisten Gehege sind schön angelegt, mit Platz und Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere. Und an einem Wochentag außerhalb der Ferien war es auch angenehm leer.

English

Today I visited the Gaia Zoo near Kerkrade in the Netherlands. The zoo opened ten years ago, and in the beginning I was quite disappointed with it. Most of the enclosures were uninspired and quite small. Fortunately that has changed in the meantime. Everything is well equipped, with enough space and places to retreat to for the animals. And on a weekday outside the holidays it was pleasantly empty.

Veröffentlicht unter Foto, Tiere | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Chez ‚erbert: Tanzen lernen leicht gemacht!

So, gestern Abend war es dann soweit: Mein erstes Konzert der aktuellen Grönemeyer-Tour „Dauernd Jetzt“. Und was soll ich sagen – es war großartig. Und ihr müsst diesen Satz mit einem überraschten Unterton vor dem inneren Ohr hören.

Mit meiner Meinung, dass ich das aktuelle Album für das schlechteste seit „Grönemeyer Zwo“ halte, habe ich in interessierten Kreisen nicht hinterm Berg gehalten. Daher war ich im November, nachdem das Album raus war, auch schon kurz davor meine Konzertkarte wieder zu verkaufen. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich das nicht getan habe.

Die Stimmung in der Köln-Arena war großartig, bei Publikum und Band. Alle, vor allem Herbert selbst, waren großartig aufgelegt und es gab sogar eine Premiere, zumindest bezüglich der Konzerte, die ich bisher gesehen habe: Herbert beim Crowd Surfen. Das zwar nur kurz und vielleicht in der Senioren-Version ;-), aber immerhin.

Die Besetzung war so reduziert, wie seit langem nicht mehr, keine Streicher, kein Chor, nur die Band. Und ich habe nichts vermisst. Den Chor von der „Schiffsverkehr“-Tour hatte ich ohnehin teilweise als eher störend empfunden, da gefiel mir die Band als gelegentlicher Background sehr viel besser. Die Streicher fehlten allenfalls bei „Demo“, aber auch das war zu verschmerzen.

Da ich einen Platz mit Blick auf den Bühnenaufgang hatte, war es sehr schön zu sehen, wie sich die Band schon kurz vor dem Beginn eintanzte und einsang. Auch mitzubekommen, wie Herbert nach Ende noch einmal halb die Treppe herauf kam, um dem Publikum beim Verlassen der Halle zuzugucken, war ein kleiner, toller Moment am Rande.

Alles weitere nun in Kurzkommentaren zur Setlist:

Unter Tage: Eines der Lieder, bei dem ich schon beim Hören der CD das Gefühl hatte, dass es Live vielleicht funktionieren könnten. Das hat sich bestätigt. Das Konzert begann im Dunkeln, nur die Bandmitglieder hatten Stirnlampen umgeschnallt. Stimmungsvoller Anfang.
Wunderbare Leere: Eines der beiden Lieder von „Dauernd Jetzt“, das ich mag. Kam auch live gut. Das andere, „Ich lieb mich durch“, ist für mich unverständlicherweise nicht im Set.
Fang mich an: Mag ich nicht, auch live nicht. Dafür, dass es die zweite Single-Auskopplung und dadurch eines der bekannteren Lieder aus DJ ist, war mMn die Stimmung auch eher Mau.
Unser Land: Belanglos, aber live anhörbar. Da gibt es sowohl stilistisch, wie inhaltlich andere Stücke, die ähnlich, aber deutlich besser sind (Keine Heimat, Luxus z.B.)
Uniform: Peitscht gut hoch, kann sich aber wegen der Gegensätzlichkeit von Strophe und Refrain nicht gut „halten“.
Bochum: Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt… Egal wie oft, live immer wieder toll. Und unsereins, so als Westzipfler, singt die erste Zeile natürlich mit noch mehr Inbrunst. Tiefer im Westen, als bei uns, geht ja nun mal nicht. Da ging dann auch das erste Mal im Publikum richtig die Luzie ab.
Schiffsverkehr: Leider das einzige Lied aus dem Vorgängeralbum, dass es auf die aktuelle Setlist geschafft hat. Gerade die Schiffsdiesel-Bass-Linie hat live einfach was.
Stück vom Himmel: Wieder – leider – das einzige Stück, dass aus der „12“ übrig geblieben ist. Entgegen vieler gegenteiliger Meinungen mag ich das Album sehr und hatte gehofft, dass „Liebe liegt nicht“, „Leb‘ in meiner Welt“ oder „Kopf hoch, tanzen“ es vielleicht auf die aktuelle Tour schaffen würden. Das Lied an sich kam gut, gehört für mich aber zu denen, auf die ich auch durchaus verzichten könnte.
Männer
Was soll das
Vollmond: Das Oldie-Medley. Da kocht die Halle, da boxt der Papst im Kettenhemd. So auch gestern in Köln. Mein Favorit aus den Dreien ist definitiv „Vollmond“. „Was soll das“ könnte für mich raus, das ist wirklich eins von den ausgeleierten Liedern, denen auch ein neues Kleid nicht mehr hilft (Erklärung s.u.). Ich verstehe aber, dass der Teil des Publikums, der das nicht schon seit 25-30 Jahren macht, das Lied als Teil eines „Best of“ hören will.
Neuer Tag: Kann weg.
Flugzeuge im Bauch: Für mich *der* Höhepunkt des Abends. Das war nach Herberts Worten das ausgeleierte Lied im neuen Kleid. Und was für ein Kleid es war! Ganz reduziert mit Kontrabass, Klavier und Akustik-Gitarre, einfach wun-der-schön. Ich liebe den Song ohnehin, in fast jeder Version, vielleicht (inzwischen) mit Ausnahme der originalen Album-Version. Aber diese jetzige Fassung schlägt alle vorherigen um Längen.
Der Weg: Schwieriges Thema. Gestern Abend kam das Lied sehr schön rüber, aber von den neueren „Anna“-Liedern (ich nenne Sie jetzt einfach respektlos mal so), fände ich es schön, wenn „Der Weg“ vielleicht irgendwann durch „Zu dir“ ersetzt würde.
Roter Mond: Ehrenhaftes Anliegen, Song spricht mich einfach nicht an. War aber OK.
Fisch im Netz: Großartig, dass dieses Lied es aus der „Blick zurück“-Tour in die aktuelle geschafft hat. Und nach Herberts Worten „Kennt kein Schwein, ist aber schön“, bin ich also „kein Schwein“ 😉 Ging trotzdem gut ab, da anscheinend genug alte Recken vor Ort waren.
Musik nur, wenn sie laut ist: Immer wieder schön, und inzwischen auch eines der „Must haves“.
Mensch: Neben „Bochum“, wahrscheinlich das Grönemeyer-Lied überhaupt. Und mit was? Mit Recht! Wunderbare Stimmung in der Halle, genau in der Balance zwischen fröhlich und leichter Melancholie, exakt wie es das Lied verdient. Toll war die Samba-Variation im letzten Teil des Stücks, bei der Herbert zum wiederholten Male sein Talent als begnadeter Tänzer unter Beweis stellen konnte*g*.
Alkohol: Ein weiterer der alten Kracher. Gehört für mich gedanklich irgendwie mit „Vollmond“ zusammen, wobei ich lieber zum Werwolf werde und selbigen um Mitternacht anheule. Wäre für mich  – neben „Was soll das“ – vielleicht der zweite Kandidat dieser Kategorie, den man mal austauschen könnte. Wenn’s was von der „Bochum“ sein soll, wie wär’s mit „Für dich da“?
Bleibt alles anders: Wir durchqueren auch auf dieser Tour wieder den Hades zum Ziel. Das Lied verbreitet live eine tolle Atmosphäre, die ich nicht missen möchte.

Oh, wie ist das schön… Zum Ende des Hauptblocks, bzw. Beginn des 1. Zugabenblocks stimmte das Publikum den alten Klassiker an und Herbert hat vergnügt mitgemacht. Schön die Stelle, an der er angefangen hat mitzusingen, das Publikum leise wurde und er meinte „Nee, macht weiter, ich sing‘ euch die zweite Stimme“. Ich hatte also gestern Herbert Grönemeyer als Backgroundsänger. Wer kann das schon von sich behaupten, außer den anderen ca. 20.000, die gestern da waren.

Morgen: Die erste Single aus „Dauernd jetzt“ und wahrscheinlich auch das Lied aus dem aktuellen Album, das am besten beim Publikum ankam. War nett, mehr aber auch nicht. Und ja, ich weiß, wer die große Schwester von „Nett“ ist.
Ich dreh mich um dich: Eine weitere, sehr freudige Überraschung, dass dieses Lied es in die aktuelle Tour geschafft hat. Einer der Ruhepole des Abends und einfach nur zum Dahinschmelzen schön.
Zeit, Dass Sich Was Dreht: Der „Bruder Jakob“ der Grönemeyer-Konzerte. Nach meinem Ohr hat der Kanon diesmal nicht ganz so gut hingehauen, aber auch hier kocht die Stimmung natürlich hoch.

Oh, wie ist das,…: Zum 2. Zugabenblock, eine zweite Runde. Und nochmal prima.

Land unter: Die Anmoderation auf Niederländisch war super und wenn es stimmt, dass das Lied erst durch die holländische Hitparade so richtig zum Durchbruch gekommen ist, schulden wir unseren Nachbarn was. Das Publikum hat auch wieder sehr schön mitgesungen, es kam aber nicht ganz so sehr das Gänsehaut/Pippi-in-den-Augen-Gefühl auf, wie an gleicher Stelle bei der „12“-Tour. Das ist aber auch völlig in Ordnung, da macht jede Tour ihre eignen Gesetze und Höhepunkte.
Demo (Letzter Tag): Wieder ein wunderbarer Moment. Wie kann ich, als Tochter meines Vaters, das wahrscheinlich einzige Lied, das das Wort „Segelflug“ enthält, nicht lieben? Und Herberts Hommage ans Publikum in der letzten Strophe war wunderbar und kam sehr authentisch und herzlich rüber.
Halt mich: Wenn man es länger nicht mehr, gehört hat, umso schöner, vor allem weil Herbert sich seine inzwischen abgenudelte Anmoderation verkniffen hat. Für mich eines der schönsten Liebeslieder in deutscher Sprache.
Feuerlicht: S. „Roter Mond“
Fang mich an (Remix): Auch der Remix macht’s nicht besser. Gefällt mir als Rausschmeißer nicht, weil ich es einfach nur anstrengend finde. Konnte den Gesamteindruck eines tollen Abends aber nicht schmälern.

Alles in allem: Könnte sein, dass ich mir doch noch ein weiteres Konzert der Tour angucken werde. Der Abend hat Lust auf mehr gemacht.

English:

Last night was the night: My first concert of the current Grönemeyer tour „Dauernd Jetzt“ (“Permanently Now”). And what can I say – it was brilliant. And you have to hear this sentence with a strong note of surprise in front of your “inner ear”.

Among interested parties I didn’t keep back my opinion that I regard the current album as the worst since “Grönemeyer Zwo” (more than 30 years old, and only his 2nd one). Therefore I strongly considered selling my ticket for last night back in November 2014, when the album was released. Now I’m very glad I didn’t.

The atmosphere in Cologne was brilliant, equally among the band and the audience. Everyone, Herbert in particular, was in high spirits, and we even had a premiere, at least as far as the concerts I have attended so far, are concerned: Herbert doing some crowd surfing, only shortly, and perhaps in the “senior citizen”-version ;-), but still.

The instrumentation was as reduced, as I haven’t seen it in a long time, no choir, no strings, just the band. And I didn’t miss a thing. As I had perceived the choir from the last tour as disruptive in places, I much preferred the band as occasional background singers, where needed. The only song, where the strings might have been missing, was “Demo”, but even that was still more than OK.

As my seat had a view of the stairs leading to the stage, it was great to see the band getting their groove on singing and dancing already before the start. Also, to see Herbert come back half-way up the stairs after the concert to watch the audience leave the building was a lovely little moment.

All in all: It might happen that I’ll attend another concert of this tour. Last night whet my appetite for more.

(I’m going to spare you the blow-by-blow of the individual songs, but if you want to know about any of them, just drop me a comment, and I’ll translate that, too).

Die Phtos sind nicht der Brüller (Handy), bringen aber vielleicht doch ein bisschen Atmosphäre rüber:

The photos are nothing special (mobile phone), but perhaps they transport a little of the atmosphere:

Veröffentlicht unter Live, Musik | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Alle Jahre wieder…

Kommt Pfingsten, kommt der Flachsmarkt. Historisch gesehen wurde auf diesem Markt tatsächlich Flachs gehandelt. Auch heute erinnern noch einige Stände an diese Tradition, aber hauptsächlich ist es heute eine Mischung aus Kunsthandwerkermarkt und Ritterspiel. Wobei gerade letzteres eher locker zu verstehen ist. Ernstzunehmendes Reenactment wird hier nicht gemacht, aber alle haben Spaß an der Sache.

English:

Another pentecost, another „Flachsmarkt“. Originally the main purpose of the market was indeed to trade flax. A few stalls still keep up with this tradition, but today it is mainly a mixture of crafts and jousting knights. Although the last is to be understood in lose terms. It is no serious reenactment of any time period, but everyone is enjoying themselves.

Veröffentlicht unter Foto, Unterwegs | Verschlagwortet mit , | 1 Kommentar

Ein Tag unter Adlern und Geiern

Am Freitag hatte ich das große Glück einen „Tag unter Adlern und Geiern“ in der Greifvogelstation Hellenthal zu verbringen. Morgens früh wurden wir gleich ins tiefe Wasser geschmissen und es hieß Falkernhandschuh an und die Tiere aus den Volieren ins Freie bringen. Auf dem Weg dahin mussten alle auch noch schnell auf die (Paket-) Waage.

Im weiteren Verlauf des Tages hatte ich auch noch die Gelegenheit einen Harris Hawk, den äußerst netten und kooperativen Herkules, „abzutragen“, d.h. mit ihm spazieren zu gehen. Später gab es auch noch die Gelegenheit, ihn zu fliegen.

Aber auch Kontrolle der Zuchtvolieren, Füttern und Saubermachen standen auf dem Programm. All das wurde durch die sehr netten, kompetenten und hilfsbereiten Falknerinnen und Falkner in Hellenthal ermöglicht. Dafür an dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank! Es war ein unvergessliches Erlebnis.

English:

On Friday I was lucky enough to spend the day at the raptor center in Hellenthal, and experience a day behind the scenes. First thing in the morning we were thrown in at the deep end, and it was falconer’s glove on and carry the birds from their aviaries to their perches outside. On the way, there was also a quick stop at the scales for the daily weight check.

During the rest of the day I also had the opportunity to „walk“ one of the harris hawks, the lovely and very patient Herkules. Later there was also the opportunity to fly him.

Further tasks were checking the breeding aviaries, cleaning and mucking out, and feeding the birds. All this was made possible by the lovely, competent and helpful falconers in Hellenthal. A big „Thank you“ for that. It was an unforgettable experience.

Veröffentlicht unter Foto, Tiere, Unterwegs | Verschlagwortet mit , , | Kommentar hinterlassen